Sind Sie gerade dabei, einen Innenbodenbelag auszuwählen, so haben Sie möglicherweise bereits zwei einander ähnelnde Materialien entdeckt: polierten Beton und Mikrozement. Insbesondere Innenarchitekten empfehlen diese Designoptionen ihren Interessenten, wenn sich diese für keinen typischen Bodenbelag entscheiden können. Aber sind polierter Beton und Mikrozement wirklich gleichwertig? Oder ist eines dem anderen überlegen? Die Antwort darauf ist komplex. Dieser Artikel beleuchtet die Unterschiede zwischen den beiden Materialien, damit Sie eine fundierte Entscheidung treffen.
Ob polierter oder geschliffener Estrich und Beton – diese Fußböden kennzeichnen eine spezielle Bauweise. Mikrozement hingegen bildet eine Beschichtung, die auf den vorhandenen Untergrund kommt. Dieser kann aus Estrich, Beton, Fliesen oder Naturstein bestehen. Ein objektiver Vergleich muss diese Unterschiede berücksichtigen.
Geschliffen oder poliert: Estrich oder Beton
Industrieböden können geschliffen oder poliert sein und aus Estrich oder Beton entstehen. Dadurch ergeben sich insgesamt bereits vier unterschiedliche Varianten, die häufig synonym verwendet werden und im modernen Eigenheim eingebaut werden können.
- geschliffener Betonboden
- geschliffener Estrichboden
- polierter Betonboden
- polierter Estrichboden
Ein polierter Fußboden wird durch eine mehrstufige Schleif- und Polierprozedur hergestellt, die den Beton bis zu einem hohen Glanzgrad bringt. Dieser Prozess umfasst die Verwendung von immer feineren Schleifmitteln, um eine spiegelglatte Oberfläche zu erzielen. Der polierte Beton reflektiert Licht und verleiht dem Raum ein elegantes, modernes Aussehen. Zudem ist die Oberfläche sehr widerstandsfähig gegen Abnutzung und leicht zu reinigen, was ihn ideal für stark frequentierte Bereiche macht. Je tiefer der Estrich geschliffen werden, desto deutlicher treten die Zuschläge innerhalb der Masse hervor.
Im Gegensatz dazu wird ein geschliffener Boden nicht bis zu einem hohen Glanzgrad poliert. Der Schleifvorgang kann die Betonoberfläche glätten und Unebenheiten entfernen, erreicht jedoch nicht die spiegelglatte Beschaffenheit eines polierten Bodens. Geschliffene Betonböden haben eine matte oder leicht glänzende Oberfläche, die weniger reflektierend ist. Sie bieten eine rustikale und industrielle Ästhetik, die in bestimmten Designkonzepten bevorzugt wird.
Ein weiterer wesentlicher Unterschied liegt in der Wartung und Langlebigkeit. Polierte Betonböden sind aufgrund ihrer dichten, glatten Oberfläche widerstandsfähiger gegen Flecken und Feuchtigkeit. Geschliffene Betonböden hingegen können poröser sein und erfordern möglicherweise zusätzliche Versiegelung, um ähnliche Schutzmerkmale zu bieten.
- Beton = Korngröße bis 16 mm | bietet eine höhere Stabilität
- Estrich = Korngröße bis 8 mm | bietet als Boden eine feine Struktur
Ein Estrichboden ist insbesondere für Innenräume empfehlenswert, während für Garagen und Gartenhütten bereits ein einfacher Betonboden genügt.
Merkmal | Geschliffener Betonboden | Geschliffener Estrichboden | Polierter Betonboden | Polierter Estrichboden |
Anwendungsbereich | Industrie, Gewerbe | Innenräume, Wohnbereiche | Wohnbereiche, Gewerbe | Innenräume, Wohnbereiche |
Ästhetik | Rustikal, industriell, matt | Gleichmäßig, matt | Hochglanz, modern | Hochglanz, elegant |
Widerstandsfähigkeit | Sehr hoch | Gut | Sehr hoch | Gut |
Pflegeaufwand | Relativ gering | Moderat | Niedrig | Moderat |
Kosten | Mittel bis hoch | Mittel | Hoch | Mittel bis hoch |
Weiter kann die Oberfläche sogar gestockt oder gebürstet werden, wodurch sich weitere Varianten und Synonyme ergeben. Namen, wie Designestrich oder geschliffener Zementestrich beziehen sich auf die identische Bodenvariante. Letztere Variante kann als Terrazzo bezeichnet werden, allerdings verfügen nicht alle über diesen Anspruch. Hier müssten weitere Definitionen der mineralischen Sichtböden angestellt werden. [1]Moderator KlaRa des Forums hausbau-forum.de in einem Thread vom 15. Mai 2024
Was ist Sichtestrich?
Die spezille Form des Estrichs dient als fertige Oberfläche und bedarf keinen zusätzlichen Bodenbelag wie Fliesen, Parkett oder Teppich. Er wird daher zuweilen als Nutzestrich beschrieben. Im Gegensatz hierzu, erschafft die Bearbeitung und Veredelung eine ansprechende und dauerhafte Oberfläche. Der Sichtestrich kann dabei verschiedenen Farben, Texturen und Veredelungen gestaltet werden, um unterschiedlichen Designanforderungen gerecht zu werden. Beliebte Ausführungen sind polierter, geschliffener oder geölter Sichtestrich, die jeweils unterschiedliche visuelle Effekte und Haptiken bieten. Dabei ist der Boden robust, langlebig und pflegeleicht, was ihn ideal für stark frequentierte Bereiche wie Wohnräume, Büros und öffentliche Gebäude macht.
Die Herstellung erfordert spezielle Techniken und eine sorgfältige Verarbeitung. Die Oberfläche muss glatt und eben sein, was durch sorgfältiges Abziehen und Nachbearbeiten erreicht wird. Nach dem Aushärten wird der Sichtestrich oft zusätzlich versiegelt oder beschichtet, um ihn vor Flecken und Abrieb zu schützen. Da keine zusätzlichen Bodenbeläge erforderlich sind, reduziert sich der Materialverbrauch, und es entsteht weniger Abfall, wodurch diese Art des Bodenbelags vergleichsweise umweltfreundlichen ist.
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Mikrozement und polierter Estrich: Was zeichnet sie aus?
Das fundamentale Unterscheidungsmerkmal zwischen poliertem Beton und Mikrozement liegt in ihrer Zusammensetzung.
- Polierter Beton/Estrich, wie der Name suggeriert, ist ein Betonprodukt. Es besteht aus einer Mischung von Zement, Wasser, Zusatzmittel und möglichen Zusatzstoffen, welche seine Festigkeit, Trocknungszeit oder Farbgebung beeinflussen können. Nach dem Anmischen und Verlegen wird der Beton poliert, um eine glatte, ästhetisch ansprechende Oberfläche zu schaffen.
- Mikrozement hingegen ist eine spezielle Mischung aus Zement, Harzen, Pigmenten und verschiedenen Zusatzstoffen. Diese Zusätze verleihen der Mischung eine hohe Flexibilität, denn Mikrozement lässt sich auf einer Vielzahl von Oberflächen auftragen.
Betonzusatzmittel sind Substanzen,
die in feinverteilten Formen – ob flüssig, pulverisiert, als Granulat oder Paste – dem Beton in geringen Mengen beigefügt werden. Aufgrund chemischer oder physikalischer Prozesse werden spezifische Charakteristika des frischen oder erhärteteten Betons modifiziert. Da diese Zusatzmittel lediglich in derart geringen Mengen beigemischt werden, sind sie in ihrer Gesamtmenge vernachlässigbar. Die maximal zulässigen Zugabemenge beträgt 50 Gramm beziehungsweise 50 Millilitern pro Kilogramm Zement für Beton und Stahlbeton, sowie 20 Gramm (20 ml) pro Kilogramm Zement für Spannbeton.
Wirksamkeit und Art der Zusatzmittel
Von entscheidender Bedeutung für ihre Wirksamkeit und die gewünschte Modifikation der Betoneigenschaften ist die Gleichmäßigkeit von Betonzusatzmitteln. Beschrieben wird die Zusammensetzung nach Augenschein: Flüssige Betonzusatzmittel werden anhand ihrer Farbe und Konsistenz beurteilt, während pulverförmige Zusatzmittel nach ihrer Farbe und Kornstruktur charakterisiert werden.
Diese visuellen Merkmale sind jedoch nur ein Teil der notwendigen Bewertung. Die Dichte flüssiger Betonzusatzmittel dient als wichtiger Kennwert, um ihre Qualität und Mischungsfähigkeit zu bestimmen. Ein einheitliches Dichteprofil gewährleistet eine konsistente Verteilung und Reaktion im Beton, was wiederum zu gleichbleibenden Endprodukten führt. Ebenso spielt bei pulverförmigen Zusatzmitteln die Schüttdichte eine zentrale Rolle. Sie beeinflusst maßgeblich das Mischungsverhalten und die Homogenität des Endprodukts. Ein nachlässiger Umgang mit der Gleichmäßigkeit dieser Zusatzstoffe kann zu erheblichen Qualitätsmängeln führen. Inhomogene Zusatzmittel könnten unvorhersehbare Veränderungen in der Betonmischung hervorrufen, was die strukturelle Integrität des fertigen Betons gefährdet.
Die Zusatzmittel müssen betonverträglich sein, also in keiner Weise den Korrosionsschutz der Bewehrung beeinträchtigen. Dies würde die Langlebigkeit und Sicherheit von Betonbauwerken gefährden. Daher dürfen insbesondere Halogene, Nitrite und Nitrate nicht als Wirkstoffe fungieren, da diese bekanntermaßen die Korrosion fördern können. Die Wirkung von Betonzusatzmitteln lässt sich in verschiedene Gruppen unterteilen, jede mit spezifischen Vorteilen und Anwendungsbereichen.
- Beispielsweise gibt es Zusatzmittel, die die Verarbeitbarkeit des Frischbetons verbessern, indem sie die Fließeigenschaften erhöhen und die Verdichtung erleichtern.
- Andere Zusatzmittel zielen darauf ab, die Erhärtung des Betons zu beschleunigen oder zu verzögern, um den Bauablauf zu optimieren.
- Besonders wichtig sind auch Zusatzmittel, die die Dauerhaftigkeit des Betons erhöhen, indem sie ihn widerstandsfähiger gegen äußere Einflüsse wie Frost, Tausalze oder chemische Angriffe machen. Diese Mittel tragen maßgeblich dazu bei, die Lebensdauer von Betonbauwerken zu verlängern und deren Instandhaltungskosten zu reduzieren.
Die Wahl der richtigen Betonzusatzmittel und deren korrekte Anwendung sind entscheidend für die Qualität und Nachhaltigkeit von Betonbauten Nur durch eine fundierte und präzise Auswahl können die Vorteile der Betonzusatzmittel voll ausgeschöpft werden, ohne die Sicherheit und Langlebigkeit der Bauwerke zu gefährden.[2]https://www.baunetzwissen.de/beton/fachwissen/herstellung/bindemittel-zusatzmittel-und-zusatzstoffe-150932
- Betonverflüssiger (BV)
- Fließmittel (FM)
- Luftporenbildner (LP)
- Dichtungsmittel (DM)
- Verzögerer (VZ)
- Beschleuniger (BE)
- Einpresshilfen (EH)
- Stabilisierer (ST)
Betonzusatzstoffe sind fein verteilte Stoffe,
die spezifische Eigenschaften des Betons gezielt verbessern oder hervorbringen. Gemäß den Normen DIN EN 206-1 und DIN 1045-2, die die Festlegung, Eigenschaften, Herstellung und Konformität von Beton regeln, werden zwei Haupttypen anorganischer Zusatzstoffe unterschieden: Typ I und Typ II.
Details der Typenklassifizierung der Zusatzstoffe
- Typ I umfasst nahezu inaktive Zusatzstoffe wie Gesteinsmehle und Pigmente. Gesteinsmehle nach DIN EN 12620 und Pigmente nach DIN EN 12878 dienen spezifischen Zwecken, etwa der Farbgebung oder der Modifikation von Texturen. Diese Zusatzstoffe, oft auch mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung versehen, beeinflussen die ästhetischen und physikalischen Eigenschaften des Betons ohne signifikante chemische Reaktionen.
- Typ II beinhaltet puzzolanische oder latenthydraulische Zusatzstoffe wie Trass und Flugasche. Diese Stoffe, normiert nach DIN 51043 und DIN EN 450, reagieren chemisch und tragen zur Festigkeitsentwicklung des Betons bei. Puzzolane wie Trass und Silicastaub aktivieren zusätzliche Bindemittelreaktionen, die die Dichte und Dauerhaftigkeit des Betons erhöhen. Diese Zusatzstoffe sind unerlässlich für hochbelastbare und langlebige Betonstrukturen.
Im Gegensatz zu Betonzusatzmitteln, die in geringeren Mengen verwendet werden, sind Betonzusatzstoffe als Volumenbestandteile zu berücksichtigen. Ihre größere Zugabemenge erfordert eine sorgfältige Dosierung und Mischung, um die gewünschten Eigenschaften des Betons zu erzielen.
Unterschiede zwischen Mikrozement und Sichtestrich
Langlebigkeit, leichte Reinigung und einzigartige Ästhetik sind Merkmale, die beide Materialien auszeichnen. Damit erscheint ein Boden aus Mikrozement oder poliertem Beton auf den ersten Blick ähnlich. Erst bei näherer Betrachtung werden die markanten Unterschiede deutlich. Es handelt sich um zwei völlig verschiedene Materialien mit jeweils eigenen Eigenschaften und Anwendungsbereichen.
Dicke und Struktur
Mikrozement etwa 3 mm
polierter Beton besitzt eine Aufbauhöhe von über 50 mm
Der wesentliche Unterschied zwischen Mikrozement und poliertem Beton liegt in der spezifischen Schichtdicke. Mikrozement wird in dünnen Lagen aufgetragen und erreicht dabei eine maximale Dicke von drei Millimetern. Diese geringe Aufbauhöhe erlaubt die Anwendung auf vielfältigen Oberflächen, ohne die strukturelle Integrität der Konstruktion zu beeinträchtigen. Die fertige Oberfläche des Mikrozements ist glatt und weist eine feine, fühlbare Struktur auf.
Im Gegensatz dazu beginnt die Aufbauhöhe einer polierten Betonschicht bei über 50 Millimetern und kann mehrere Zentimeter dick werden.[3]Baunetzweissen.de: Geschliffener Beton oder Estrich. Zugriff am 16. Juli 2024 Die glatte, rutschige Oberfläche kann in Räumen mit Rutschgefahr nachteilig sein.
Farbe
farbiges Mikrozement lässt sich durch Zugabe von Pigmenten einfach realisieren | RAL und NCS-Farben möglich | polierter Beton ist typisch grau, aber farbige Varianten möglich
polierter Beton ist typisch grau, farbige Varianten sind möglich, aber in ihrer Herstellung komplexer | keine brillianten Farbstärken herstellbar
Mikrozement bietet eine breite Farbpalette, von dezenten Grau- und Beigetönen bis zu lebhaften, kräftigen Farben. Erreicht wird diese Farbgestaltung mittels Zugabe von Pigmenten. Je nach System stehen graue Mischungen (Marmori) oder die komplette RAL/NCS-Farbvariante zur Verfügung. Diese Vielfalt ermöglicht den Einsatz in nahezu allen Einrichtungsstilen. Polierter Beton hingegen zeigt meist eine begrenztere Auswahl, da die Herstellung etwas komplizierter ist. Von mehreren Faktoren abhängig ist, denn farbiger Beton entsteht durch seine Eigenfarbe, Farbpigmente oder Anstriche wie Lasuren. Die Farbe des Betons spiegelt dabei seine Beschaffenheit und Verarbeitung wider. Vorwiegend finden sich verschiedene Grautöne, weiße sowie beigefarbene Varianten.[4]Baunetzwissen.de: Farbiger Beton. Zugriff am 16. Juli 2024
Folgende Maßnahmen beeinflussen die Farbgestaltung von Beton:
- unterschiedliche Zementsorten
- farbige Gesteinskörnungen (Zuschläge)
- Zusätze wie Glas oder Marmor und Kalkstein
- Wasserzementwert
- Schalungsbeschaffenheit
- Anstriche und Lasuren
- Farbpigmente
Werden Farbpigmente, also synthetisch hergestellte anorganische Zusatzstoffe, eingesetzt müssen diese der Norm DIN EN 12878 entsprechen. Die Partikel der meist wässrige Pigmentaufbereitungen müssen dem aggressiven, stark alkalischen Zementleim widerstehen sowie lichtecht und wetterbeständig sein. Während der Betonherstellung dürfen sich die Pigmente nicht im Anmachwasser auflösen oder im entstehenden Zementstein wandern, beispielsweise nach unten sinken, um eine gleichmäßige Farbverteilung zu gewährleisten. Wegen der Zusammensetzung und Struktur von Beton lassen sich brillante Farbtöne, wie bei Lackierungen, nicht erzielen.
Verarbeitung des Materials
Mikrozement wird auf das vorhandene Material aufgetragen, wodurch kein Schutt oder Abfall entsteht | Anwendungsprozess ist schnell
Die Herstellung eines polierten Betonbodens ist aufwendig, erfordert Maschinen und lässt Schutt entstehen
Mikrozement wird mittels Spachtel (von Hand) aufgetragen und mit leichten Maschinen abgeschliffen. Auch weniger erfahrene Handwerker können diese Arbeiten ohne schweres Gerät erledigen. Polierten Beton hingegen verarbeitet man vor Ort mit traditionellen Methoden.
Er wird mit schweren Industriekellen glättet und anschließend mit Betonschleifmaschinen geschliffen. Nach der Untergrundvorbereitung wird die Fläche abgeschalt und die Struktur mit einem Drahtgeflecht verstärkt. Daraufhin wird die Betonmischung auf den Boden gegossen. In dieser Phase wird die Oberfläche geglättet und nivelliert, damit eine gleichmäßige erreicht wird. Nach dem Gießen überprüfen Sie die Dicke der Platte anhand der während der Schalung festgelegten Referenz. Anschließend härtet der Beton aus. Hierbei kann ein Schwimmer nötig sein, um ein glatteres Finish zu erzielen. Zum Schluss wird der Boden poliert, damit der charakteristische Glanz eines polierten Betonbodens entsteht.
Einsatzort und Kosten
MZ für alle Oberflächen (Böden & Wände) anwendbar | für Fußbodenheizung geeignet | ~ 70€ je m²
Beton lediglich als Boden nutzbar | für Fußbodenheizung bedingt geeignet | ~ 100€ je m²
Nach dem Polieren wird Beton noch haltbarer und dem Boden kann starker Verkehr und schwere Maschinen nichta ausmachen. Der polierte Beton bedeckt meist große Flächen wie Produktions- oder Lagerhallen. Das Verlegen erfordert spezielle, schwere Geräte und Erfahrung, was die Kosten erhöht. Mikrozement hingegen ist vielseitiger. Er eignet sich für Böden, Wände und Decken, sowohl auf großen als auch kleinen Flächen, und passt daher gut in Wohnungen oder Häuser. Zudem gibt es einfache Mikrozement-Systeme, die man selbst verarbeiten kann, was die Kosten weiter senkt.
Jeder Bodenbelag, der mit einer Fußbodenheizung kombiniert wird, muss Temperaturschwankungen standhalten und Wärme gut leiten. Je dicker der Belag, desto höher muss die Temperatur des Heizwassers sein, was die Heizkosten erhöht. Orientierung bietet der Wärmedurchlasswiderstand. Ein niedriger Wert begünstigt die Wärmeabgabe. Für die Wärmeleitfähigkeit gilt: Je höher der Wert, desto schneller leitet das Material die Wärme. Der Wärmedurchlasswiderstand hängt von der Dicke des Belags und der Wärmeleitfähigkeit des Materials ab. Beton besitzt einen Wert von etwa 2,1 W/(mK), der von Mikrozement bei etwa λ < 0,50 W/(mK). Obwohl Mikrozement weniger Wärme leitet, eignet er sich dank seiner geringen Dicke von 2 Millimetern gut für Fußbodenheizungen. Besonders in Situationen, die schnelle Reaktionszeiten und gleichmäßige Wärmeverteilung erfordern, ist er ideal. Eine 50 Millimeter dicke Betonschicht hingegen würde die Heizleistung stark dämpfen und verlangsamen, was das Heizsystem ineffizient macht.
Die Kosten für einen Sichtestrichboden starten durchschnittlich bei 100 Euro pro Quadratmeter, auf die Materialkosten entfallen etwa Eindrittel des Preises.[5]Marilena Meyer vom 14. Dezember 2022 auf hausfrage.de: Sichtestrich verlegen: Was kostet es? Zugriff am 16. Juli 2024[6]Zoofy.com: Das kostet der beliebte Betonboden. Zugriff am 16. Juli 2024 Allerdings entscheidet die individuelle Gestaltung, beispielsweise die zugesetzen Stoffe und der Aufwand beim Schleifen und der Versiegelung über den endgültigen Preis. Dieser kann jenseits der 300 € pro Quadratmeter liegen.[7]Johanna Bauer vom 15. Januar 2022 auf hausjournal.net: Sichtestrich – Kosten & Praxisbeispiele. Zugriff am 18. Juli 2024
Das Material für einen Quadratmeter Mikrozement kostet im Durchschnitt 37 Euro. Da die handwerklichen Aufwände geringer sind, kostet ein kompletter Boden aus Mikrozement etwa 70 Euro pro Quadratmeter.
Stil und Ästhetik
fugenloses Erscheinungsbild mittels Mikrozement erreichbar
polierte Betonböden benötigen eine Dehnungsfuge
Polierter Beton benötigt etwa aller 8 Metern eine Dehnungsfuge[8]baumit-selbermachen.de: Spannungen im Estrich durch Fugen vermeiden. Zugriff am 18. Juli 2024, die bei Mikrozement nicht notwendig ist. Ansonsten könnten zufällige Risse im gesamten Bereich entstehen. Diese bewussten Trennungen untereinander sorgen für einen Spannungsabbau im Material. Fugen können oberflächlich überdeckt werden, wodurch der gesamte Boden eine glatte Anmutung erhält. Sichtbar bleiben diese Unterbrechnungen dennoch. Bei der Verwendung von Mikrozement entstehen fugenlose Böden. Mikrozement und polierter Beton passen zu industriellen und minimalistischen Stilen. Mikrozement bietet mit seinen vielen Farben und Strukturen mehr Spielraum für individuelle Gestaltung. Polierter Beton besticht durch seine glänzende Oberfläche und natürliche Struktur.
Fazit: Mikrozement vs. polierter Beton
Die Wahl zwischen Mikrozement und poliertem Beton hängt von ihren Projektanforderungen, persönlichen Vorlieben, dem Budget und der erwarteten Haltbarkeit ab. Beide Materialien bieten außergewöhnliche Ästhetik und Funktionalität, unterscheiden sich jedoch in Dicke, Struktur, Preis und Verarbeitung. Wer diese Unterschiede kennt, kann eine fundierte Entscheidung treffen, die den Anforderungen des Projekts am besten entspricht.
Fragen zum Themenkomplex Sichtestrich in Kürze beantwortet
Was bedeutet fugenlos bei Sichtestrich?
Einzelne Fliesen dürfen nicht direkt aneinenaderliegen, sondern benötigen eine Bewegungsfuge. Je größer die Fliese, desto weniger Fugen muss ein Boden aufweisen. Bei einem Estrichboden können diese Feldgrößen etwa 40 m² betragen. Erst dann wird ebenfalls eine Fuge benötigt. Diese werden aufgefüllt und sind kaum sichtbar. Das Auffüllen ist bei der Verwendung von MIkrozement nicht notwendig, da hier keine Fugen eingearbeitet werden müssen.
Wie entsteht die Farbe im Estrich?
Die Farbe des Bindemittels, die der Zuschläge und die Korngröße entscheiden über die Farbe des Bodens.
Wie dick muss der Estrich sein?
Wenn der Sichtestrich den herkömmlichen Estrich ersetzt, wird eine Schichtdicke von 50 bis 70 mm je nach Nutzung vorgesehen. Bei der Aufbringung auf einen bestehenden Estrich wird dies Schicht etwa 10 bis 15 mm stark aufgetragen. Eine Schicht aus Mikrozement ist maximal 3 mm stark.
Ist Sichtestrich ein Terrazzo-Boden?
Möglich ist es, allerdings wird bei einem Terrazzo-Boden die Mischung nach einer exakten Rezeptur hergestellt. Die Verteilung erfolg händich, damit sich die Körnungen nicht entmischen. Dadurch wirkt der Boden gleichmäßig, was bei einem Sichterstrich nicht gewährleistet wird.
Quellen