Fliesen verlangen nach Fugen und typischerweise werden in Bädern Fliesen verlegt. Dass Sie ein fugenloses Bad mit Mikrozement gestalten können, haben wir Ihnen bereits in unserm Artikel aufgezeigt. Daher widmen wir uns den weiteren Alternativen.
Warum ein fugenloses Bad empfehlenswert ist
Ohne optische Unterbrechungen durch Fugen wirkt ein Raum automatisch minimalistisch und aufgeräumt, geordnet. Insbesondere kleine Räume profitieren von dieser Anmutung.
Insbesondere Kalk- und Schimmelablagerungen kann sich in den Zwischenstellen sammeln und müssen von Ihnen aufwändig entfernt und gereinigt werden.[1]Poschmann Immobilien vom 22. November 2018: Hausschwamm und Schimmel – Wie verhalte ich mich? Zugriff am 15. Dezembner 2023
Ohne Fugen schwindet die Gefahr von Feuchtigkeit, die in den Untergrund eindringt.
Vorteile einer fugenlosen Badgestaltung
Badezimmer wirkt (fast) automatisch größer
hochwertige & luxuriöse Anmutung
geringerer Pflege- und Putzaufwand
Ein Badezimmer, das ohne Fugen gestaltet ist, erzeugt den Eindruck eines größeren Raumes, vornehmlich in den oft begrenzten Dimensionen eines Badezimmers. Die kontinuierlichen Wand- und Bodenflächen sorgen für ein ununterbrochenes Erscheinungsbild, wodurch der Raum visuell erweitert wird.
„Jede Fuge ist eine Information, die unser Gehirn unterbewusst verarbeitet.“
Badezimmer-Designer Torsten Müller
Wenn der Raum nicht durch Muster oder sichtbare Übergänge unterbrochen wird, entsteht eine ruhige, homogene Optik. Ein weiterer Vorteil dieser Gestaltungsweise liegt im reduzierten Pflege- und Reinigungsaufwand. In den schwer zugänglichen Fugen sammeln sich oft Schmutz und Kalkablagerungen. Durch das Fehlen von Fugen verringert sich für Sie die Gefahr von Schimmelbildung, und die Reinigung Ihres Badezimmers gestaltet sich einfacher und hygienischer.
Die Entscheidung für ein fugenloses Badezimmer bietet somit nicht nur ästhetische Vorteile in Form eines großzügigeren Raumgefühls und eines luxuriösen Erscheinungsbildes, sondern erleichtert Ihnen den Alltag durch geringeren Reinigungsaufwand und reduziert das Risiko von Feuchtigkeitsproblemen.
Nachteile eines fugenlosen Bades
Fugen können die Raumproportion positiv beeinflussen
erhöhte Planung erforderlich
Die Raumproportion lässt sich durch die Auswahl passender Fliesen verändern. Ein konkretes Beispiel hierfür ist die Wirkung von Rechteckformaten, die quer verlegt werden: Dadurch erscheinen die Wandflächen optisch breiter. Im Gegensatz dazu erzeugen hochkant verlegte, querformatige Fliesen den Effekt, die Decke optisch nach oben zu strecken.[2]Deutsche Keramische Fliesen u. Platten-Informations GmbH auf deutschefliese.de: Mit dem gekonnten Einsatz von Farben und Formaten verändern Fliesen die Raumwirkung. Zugriff am 15. Dezember 2023 Ebenso trägt die Fugenfarbe zur gesamten Flächenanmutung bei. Bei einer Ton-in-Ton-Gestaltung wird eine homogene Fläche und eine weitläufige Raumwirkung erzielt. Allerdings sollen dabei die Fugen kaschiert werden, was eher für eine fugenlose Optik spricht. Wenn Sie Kontrastfarben verwenden oder zumindest deutlich hervorstechende Helligkeiten, betonen Sie das Verlegemuster und das Format der Fliesen. Wand- und Bodenflächen erhalten einen lebendigen Eindruck. Diese kann allerdings unruhig wirken.[3]Deutsche Keramische Fliesen u. Platten-Informations GmbH auf deutschefliese.de: Fugen beeinflussen Wirkung verfliester Flächen und steigern den Nutzungskomfort. Zugriff am 15. Dezember 2023
Die Planung eines fugenlosen Badezimmers erfordert im Vergleich zu einem herkömmlich gefliesten Bad zusätzlichen Aufwand. Besonders wenn Sie sich für Naturmaterialien als Boden- oder Wandbelag entscheiden, ist die Konsultation eines Fachexperten dringend empfohlen. Die entscheidende Frage dabei lautet: Wie reagieren Putz, Farbe oder Naturstein auf Feuchtigkeit? Die meisten Materialien lassen sich durch Versiegelung für den Einsatz im Bad präparieren. Dennoch ist eine fachmännische Beratung unabdingbar, damit Sie eine Durchfeuchtung der Wand oder undichte Stellen vermeiden.
Materialien für ein fugenloses Bad
Mineralische Werkstoffe wie mikrozementbeschichtete Flächen oder mineralische Putze eignen sich besonders gut für fugenlose Bäder. Ebenfalls sind Naturstein und Acryl-Werkstoffe hervorragende Optionen für fugenlose Badezimmer. Sogar großformatige Fliesen mit minimalen Fugen oder extragroße Platten können Sie verwenden, um eine nahezu nahtlose Optik zu erzielen.
- Dekorplatten
- Mikrozement
- Kalkputz
- Tapete
- Steinspachtel
- Holz
- Kunstharz
Dekorplatten und Paneele
Dekorplatten bieten eine breite Palette von Gestaltungsmöglichkeiten für das fugenlose Badezimmer und sind in verschiedenen Materialien wie Keramik, Acryl, Aluminium oder Glas erhältlich. Die Vielfalt erstreckt sich über zahlreiche Farben, Formen und Designs. Eine grundlegende Anforderung an das Material besteht darin, dass es wasserfest sein muss, um den spezifischen Bedingungen im Badezimmer standzuhalten.
Dennoch müssen Sie beachten, dass zwischen den einzelnen (großen) Platten ein Materialstoß vorhanden ist. Dieser Aspekt beeinflusst die Gesamtoptik nicht nur minimal, sondern bietet auch die Möglichkeit, die Übergänge geschickt in das Design zu integrieren. Somit wird die Gestaltungsfreiheit nicht durch traditionelle Fugen beschränkt, sondern eröffnet Raum für innovative und individuelle Badezimmerkonzepte.
Steinspachtel
Mit Steinspachtel stehen Ihnen verschiedene Körnungen und Farben zur Verfügung und er zeigt ähnliche Eigenschaften wie herkömmlicher Putz. Die Atmungsaktivität und Feuchtigkeitsbeständigkeit dieses Materials machen es besonders geeignet für Bereiche im Badezimmer, die Spritzwasser ausgesetzt sind. Dabei schafft der Steinspachtel nicht nur funktionale Vorteile, sondern verleiht dem Raum auch eine behagliche Atmosphäre.
Dieser spezielle Spachtel besteht zumeist aus mineralischen Komponenten wie Marmormehl, Kalk und Gesteinsmehlen, die zu einer homogenen Masse vermischt werden. Die resultierende Mischung wird mit Harz gebunden und zeichnet sich durch ihre vielseitigen Einsatzmöglichkeiten und ästhetischen Qualitäten aus.
Kunstharz
Kunstharz ist ein vielseitiger Baustoff und findet sowohl in der Wand- als auch in der Bodengestaltung Anwendung und zeichnet sich durch seine Feuchtigkeitsbeständigkeit aus. Um jedoch die besten Ergebnisse zu erzielen, ist eine fachmännische Verlegung durch einen Experten unerlässlich, da die Verarbeitung anspruchsvoll ist. Aufgrund seiner Reaktionslosigkeit gegenüber Feuchtigkeit erweist es sich als äußerst robust und leicht zu pflegen. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass es nicht erforderlich ist, eventuell darunter liegende Fliesen vor einer Umgestaltung zu entfernen. Dies nicht nur spart Kosten, sondern auch wertvolle Zeit bei Renovierungsprojekten. In Bezug auf die Gestaltung sind der Fantasie mit Kunstharz keine Grenzen gesetzt. Die Vielfalt an verfügbaren Farbnuancen ermöglicht individuelle kreative Konzepte, die das Badezimmer zu einem einzigartigen und ästhetisch ansprechenden Raum machen. Das fugenlose Erscheinungsbild sorgt nicht nur für eine moderne Optik, sondern minimiert auch die Anfälligkeit für Schimmelbildung, da keine Fugen vorhanden sind, in denen sich Feuchtigkeit ansammeln kann.
Kunstharz besteht aus einer Mischung verschiedener chemischer Bestandteile, die miteinander reagieren und eine polymerisierte Substanz bilden. Diese Mischung variiert je nach Art des Kunstharzes und dem beabsichtigten Verwendungszweck. Im Allgemeinen setzt sich Kunstharz jedoch aus den folgenden grundlegenden Komponenten zusammen:
- Harz:
- Das Harz bildet die Grundlage des Kunstharzes und besteht oft aus synthetischen Polymeren wie Epoxid, Polyester oder Polyurethan. Diese Polymere sind dafür verantwortlich, dass das Harz aushärtet und eine feste, langlebige Oberfläche bildet.
- Härter:
- Der Härter ist eine chemische Komponente, die dem Harz hinzugefügt wird, um den Aushärteprozess zu initiieren. Die Menge und Art des Härtemittels beeinflussen die Eigenschaften des Kunstharzes, wie beispielsweise die Härte, Flexibilität und Beständigkeit.
- Füllstoffe:
- Füllstoffe wie Quarzmehl, Glasfasern oder andere mineralische Bestandteile können dem Kunstharz beigemischt werden, um seine Festigkeit, Struktur und mechanische Eigenschaften zu verbessern. Diese Füllstoffe tragen zur Stabilität und Robustheit des Materials bei.
- Farbstoffe und Pigmente:
- Um dem Kunstharz eine bestimmte Farbe zu verleihen, werden Farbstoffe oder Pigmente hinzugefügt. Dies ermöglicht eine breite Palette von Farbnuancen und gestalterischen Möglichkeiten.
- Zusatzstoffe:
- Je nach Anwendung können dem Kunstharz spezifische Zusatzstoffe beigemengt werden, um bestimmte Eigenschaften zu verbessern. Beispielsweise können UV-Stabilisatoren verwendet werden, um das Material vor Sonneneinstrahlung zu schützen.
Putz: Kalkputz, Tadelakt und Mikrozement
Putze variieren je nach ihrer Zusammensetzung, wobei zwischen verschiedenen Arten wie Kunstharzputzen, Mineralputzen und Gipsputzen unterscheidet. Kunstharzputze finden vor allem im Außenbereich Verwendung. Ihr Hauptvorteil liegt in ihrer Elastizität, da der Kunststoff als Dispersion eine Anpassungsfähigkeit an Verformungen besitzt, wodurch sie äußerst flexibel einsetzbar sind. Dies ermöglicht eine gewisse Toleranz gegenüber strukturellen Bewegungen und macht sie ideal für Bereiche, die starken Witterungseinflüssen ausgesetzt sind. Im Gegensatz dazu zeichnen sich mineralische Putze dadurch aus, dass sie Feuchtigkeit aufnehmen und sie schadlos wieder abgeben können. Diese Eigenschaft macht sie besonders geeignet für Innenräume, in denen ein ausgeglichenes Feuchtigkeitsniveau wichtig ist. Durch die Fähigkeit, Feuchtigkeit zu regulieren, unterstützen mineralische Putze ein gesundes Raumklima und tragen zur Vorbeugung von Feuchtigkeitsschäden bei.
Kalkputz hat seit Tausenden von Jahren seinen Platz in der Bauindustrie und erfreut sich weltweit großer Beliebtheit als Naturprodukt für die Gestaltung von Badezimmern. Dieser anhaltende Erfolg basiert nicht nur auf Tradition, sondern vor allem auf den überzeugenden Eigenschaften des Kalks: wohngesund, nachhaltig und ökologisch.
Die Anwendung von Putz jeglicher Art erfordert eine gewisse Sorgfalt, damit Sie optimale Ergebnisse erzielen. Entscheidend ist ein sauberer Untergrund, denn so erreichen Sie eine gleichmäßige und strapazierfähige Oberfläche, die den täglichen Beanspruchungen im Badezimmer standhält. Abhängig von der Art des Putzes ist es ratsam, diesen in mehreren Schichten aufzutragen und zwischen den Schichten ausreichend trocknen zu lassen. Diese schichtweise Vorgehensweise gewährleistet nicht nur eine gleichmäßige Optik, sondern auch eine höhere Widerstandsfähigkeit. Damit Ihre Oberfläche die benötigte Wasserbeständigkeit erhält, müssen Sie die letzte Schicht versiegeln. Eine effektive Versiegelung schützt nicht nur vor Feuchtigkeit, sondern betont zusätzlich die ästhetischen Qualitäten des Putzes.
Tapete
Feuchtraum-Tapeten auf Vliesbasis bieten sind in einem gewissen Rahmen feuchtigkeits- und wasserdampfbeständig, wodurch sie sich auch für den Einsatz im Badezimmer eignen. Dennoch sollte bei der Platzierung bestimmte Vorsicht walten. Direkt über dem Waschtisch oder in unmittelbarer Nähe zur Dusche ist es ratsam, auf das Anbringen dieser Tapeten zu verzichten. In diesen besonders spritzgefährdeten Bereichen könnten herkömmliche Feuchtraum-Tapeten ihre Beständigkeit gegenüber Feuchtigkeit und Wasserdampf beeinträchtigen. Achten Sie bei der Verwendung des Tapetenklebers darauf, dass dieser für feuchtnasse Umgebungen geeignet ist. Die Verwendung eines entsprechenden Klebers gewährleistet nicht nur eine optimale Haftung, sondern sorgt auch dafür, dass die Tapeten unter den Bedingungen eines feuchten Badezimmers langfristig ihre Qualität behalten.
Holz
Durch seine warme Ausstrahlung verleiht Holz jedem Raum ein wohnliches Ambiente und schafft ein natürliches Flair. Mit durchdachter Planung ist es durchaus möglich, Holz im Badezimmer zu integrieren. Allerdings reagiert Holz auf Wasser und kann im ungünstigsten Fall aufquellen. In Bereichen des Badezimmers, die vermehrt mit Spritzwasser und stehender Feuchtigkeit in Berührung kommen, sollten Sie vorsichtig sein und auf den Einsatz von Holz verzichten.
Mit einer sorgfältigen Versiegelung, die regelmäßig erneuert werden sollte, lässt sich jedoch auch ein Holzfußboden im Badezimmer realisieren. Dies gewährleistet nicht nur die Schönheit des Materials, sondern auch dessen Langlebigkeit trotz der feuchten Umgebung. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die Versiegelung ihre schützenden Eigenschaften beibehält, um das Holz vor den potenziellen Auswirkungen von Feuchtigkeit zu bewahren.
PVC
PVC ist genauso berühmt, wie berüchtigt. Paneele aus PVC lassen sich sehr einfach selbst verlegen und je nach Muster sogar fast fugenlos gestalten. Allerdings müssen Sie bei der Verwendung sehr genau auf die Zusammensetzung und Qualität achten, denn zur Herstellung von Polyvinylchlorid, so die Langform von PVC, wird Chlor verwendet. Und Chlor ist giftig. Zudem können Dioxine entstehen, die an die Luft abgegeben werden.[4]Vergleich: Verbraucherzentrale.de: Welche Kunststoffe sind besonders problematisch? Zugriff: 14.12.2023 Ein Bodenbelag aus PVC kann auch im Badezimmer eine geeignete Option darstellen. Es ist jedoch essenziell, vor der Verlegung sicherzustellen, dass der Untergrund sorgfältig ausgeglichen wird. Jede Unebenheit oder Absenkung birgt das Risiko von Rissen, Falten oder Knicken im PVC-Belag. Solche Defekte könnten im weiteren Verlauf dazu führen, dass Wasser in den Boden eindringt und potenzielle Schäden verursacht. Daher ist eine gründliche Vorbereitung des Untergrunds entscheidend, um die Haltbarkeit und Funktionalität des PVC-Belags im Badezimmer zu gewährleisten.
Fliesen
Werden zwei Fliesen aneinandergelegt wird bauarbtbedingt eine Fuge zwischen diesen Elementen benötigt. Dadurch kann mittels Fliesen kein fugenloser Boden erreicht werden. Bei Wänden und insbesondere Duschbereichen ist dies etwas anders. Großformatige Fliesen können beispielsweise die komplette Dusche begrenzen und dadurch fugenlose Bereiche entstehen lassen. Teilweise werden Exemplare in 120 x 278 cm angeboten.[5]Saxoboard.net: Großformatige Fliesen & XXL Fliesen. Zugriff: 24. Juni 2024
Weitere Anwendungsbereiche für
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Quellen