Mikrozement ist flexibel einsetzbar. Flexibler als viele andere Baumaterialien und somit ideal zur Beschichtung unterschiedlicher Oberflächen geeignet. Der Mikrozement haftet sehr gut auf unterschiedlichen Untergründen und es entsteht ein ebenes Erscheinungsbild, welches mit gewünschten Effekten aufgelockert werden kann. Risse gehören nicht zu den gewünschten Effekten und dennoch können diese entstehen.
Ein Riss ist eine sichtbare Spaltbildung oder Trennung innerhalb eines Materials, die aufgrund von inneren Spannungen oder äußeren Belastungen entsteht. Ein Riss zeigt an, dass das Material an einer Stelle eine strukturelle Schwächung erfahren hat, die zu einer Verformung oder Trennung geführt hat.
Mechanische Belastung, thermische Spannungen oder Materialermüdung sind die häufigsten Einflüsse, die zur allgemeinen Rissbildung führen.
Warum können sich Risse bilden?
Die Risse bilden sich nicht im Mikrozement selbst, sondern sie werden vom Untergrund auf den Mikrozement übertragen. Diese unschönen Stellen können sowohl während des Herstellungsprozesses als auch im Laufe der Zeit auftreten. Schuld an der Entstehung der Risse ist meist die Untergrundbearbeitung. Zu den häufigsten Ursachen von Rissen zählen Schwindung, Temperaturunterschiede, Setzungen, (Über)lastungen, sowie Fehler im Mischverhältnis. Dabei wird zwischen Rissinitierungs- und Rissausbreitungskriterien unterschieden.[1]Spektrum.de: Lexikon der Physik: Rißbildung
Wo bilden sich Risse?
Risse bilden sich größtenteils an Stellen, an denen sich zwei unterschiedliche Bauteile, Materialarten, Wände oder Bodenbereiche treffen. Ein klassisches Beispiel sind Risse in der Ecke von Wand und Decken. Maler behandeln diese Stoßkanten mit Acryl, um den Effekt zu verhindern. Risse bilden sich auch, wenn unterschiedliche Materialien, wie Putz auf einen Holzbalken treffen. Beide Baustoffe arbeiten unterschiedlich und es kann bei der Verbindung zu Rissen kommen.
Da diese Rissart immer dann auftritt, wenn innere oder äußere Spannungen im Material dessen Festigkeit überschreitet, wird dies als Spannungsriss bezeichnet.[2]Deutsche Schadenshilfe.de: Spannungsrisse an Wand, Putz, Fliesen. Zugriff am 31. Januar 2025
Welche Rissarten existieren?
Nicht jeder Riss ist gleich ein Problem, aber manche können ernste Schäden ankündigen. Während Haarrisse oft nur ein optisches Thema sind, können Setz- oder Ermüdungsrisse auf strukturelle Mängel hinweisen. Wer also wiederkehrende oder größere Risse entdeckt, sollte die Ursache kennen. Je nach Material und Kontext können Risse nach ihrer Entstehung, Form oder Auswirkung klassifiziert werden. Folgende Arten werden Ihnen im Zusammenhang mit Spachtelarbeiten am häufigsten begegnen.
- Haarrisse – die unscheinbaren, aber häufigen
Diese feinen Risse sind oft nur oberflächlich und entstehen durch minimale Spannungen oder das Trocknen von Materialien wie Putz oder Farbe. Sie sehen zwar unschön aus, sind aber meist harmlos. Ein Überstreichen kann sie oft kaschieren – aber Vorsicht: Wenn sie immer wieder auftreten, steckt vielleicht ein größeres Problem dahinter.
- Schwindrisse – das Problem beim Trocknen
Besonders frisch gegossener Beton oder Putz verliert beim Aushärten Wasser und schrumpft dabei. Geschieht dies nicht gleichmäßig, entstehen Schwindrisse. Sie sind oft netzförmig und flächig verteilt, was sie von anderen Rissarten unterscheidet.
- Krakelüre – Feine Risse auf Ölgemälden
Besonders eindrucksvoll sind solche Rissstrukturen auf Ölgemälden, die als Krakelüre bezeichnet werden. Feine Risse auf Ölgemälden stellen wörtlich ein Abblättern von Farbe dar. Dies hängt mit der Untergrundstruktur zusammen, der ständig arbeitet. Holzplatten und Leinwände reagieren auf Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen, dehnen sich aus oder ziehen sich zusammen. Die Ölfarbe dagegen bleibt starr und verliert mit den Jahren an Flexibilität. Irgendwann hält sie der Bewegung nicht mehr stand – die Oberfläche bricht auf, und es entstehen typische Schollenrisse. Ein natürlicher Alterungsprozess, der alten Gemälden zwar Charakter verleiht, aber auch ihre Erhaltung erschwert.[3]Martin Missfeldt: Krakelüre. Zugriff am 21. Januar 2024
- Setzrisse – wenn das Fundament nicht mitmacht
Gebäude bewegen sich – manchmal mehr, als einem lieb ist. Wenn sich das Fundament ungleichmäßig absenkt, können Wände diese Verschiebung manchmal nicht ausgleichen. Das Ergebnis sind größtenteils diagonale Setzrisse, die breiter werden können. Hier lohnt sich ein genauer Blick, denn sie können auf ernsthafte Probleme mit der Statik hindeuten.
- Temperaturrisse – das ewige Spiel von Hitze und Kälte
Besonders bei Fassaden, Betonflächen oder Straßenbelägen treten Risse durch starke Temperaturschwankungen auf. Ein typisches Beispiel: Asphalt, der im Sommer Risse bekommt und im Winter weiter aufbricht.
- Ermüdungsrisse – wenn Material die Belastung nicht mehr aushält
Durch ständige Belastung und Vibrationen können Materialien langsam nachgeben. Besonders in Brücken, Straßen oder Maschinenbauteilen sieht man diese Art von Rissen. Im Bauwesen kann das langfristig zu ernsten Schäden führen.
- Konstruktionsbedingte Risse – wenn von Anfang an was schiefläuft
Manchmal sind Risse das Ergebnis von Planungs- oder Baufehlern. Zum Beispiel, wenn Putz auf Materialien aufgetragen wird, die sich unterschiedlich ausdehnen, oder wenn Dehnungsfugen fehlen. Solche Risse lassen sich oft nur durch aufwendige Korrekturen langfristig vermeiden.
- Spannungsrisse – wenn Materialien an ihre Grenzen stoßen
Wurden bereits oben beschrieben, aber damit wir einen strukturierten Übergang zur nächsten Frage erzeugen, erklären wir den Spannungsriss erneut. Materialien wie Beton, Holz oder Metall dehnen sich bei Hitze aus und ziehen sich bei Kälte zusammen. Wenn diese Bewegungen zu groß werden und das Material nicht genug nachgeben kann, entstehen Spannungsrisse. Typisch sind diese in Wänden oder Fassaden, aber auch in Fliesen oder Glas.
Weiter können beispielsweise in Bauwerksbedingte- (Schub-, Biege-, Sammel- und Scherrisse), Putzbedingte (Sack-, Fett-, Schrumpf-, Schwindriss) und Putzuntergrundbedingte Risse (Arbeitsfugen-, Haar-, Kerb- Fugfen- und Deckenschubrisse) unterschieden werden.[4]Teutenberg: Rissanlayse. Zugriff am 14. Januar 2025
Ab wann ist ein Riss ein Mangel?
Häufig werden zur Beurteilung drei Fragen beantwortet:
- Was ist die Ursache?
- Wie kann saniert werden?
- Und stellen die Risse einen Mangel dar?
Risse variieren in ihrer Größe und die Entstehung basiert auf unterschiedliche Ursachen. Häufig sind sie erst ab einer bestimmten Breite sichtbar und gelegentlich entstehen Risse nur vorübergehend. Zur technischen Diagnostik werden Rissbreite sowie -tiefe, die Verteilung, der Verlauf und der Rissflankenversatz ermittelt. Letzteres soll klären, ob der Riss seine endgültige Größe erreicht hat oder noch „in Bewegung“ ist. Das Ergebnis entscheidet, ob saniert werden muss oder ein „Kaschieren“ genügt.[5]bauhandwerk.de: Ab wann ein Riss ein Mangel ist. Zugriff am 8. September 2023
Je nach Art und Ursache der Risse werden spezielle Rissmonitore zur Überwachung eingesetzt. Diese kleinen, aber effektiven Werkzeuge bestehen aus zwei transparenten Platten mit einem Fadenkreuz und einem Strichraster. Sobald sich der Riss verändert – sei es in der Breite, Länge oder Richtung –, verschieben sich die Markierungen gegeneinander. So lässt sich genau dokumentieren, ob sich der Schaden vergrößert oder stabil bleibt. Besonders bei Setzrissen oder strukturellen Schäden sind diese Monitore ein wichtiges Hilfsmittel, um rechtzeitig reagieren zu können.
Ist das bei Fliesen anders?
Nein, die Risse entstehen auch unterhalb von Fliesen. Allerdings reißt hier die Fliese nicht mit, sondern der Kleber unter der Fliese reißt. Sichtbar wird der Effekt direkt oder schleichend an der Fuge. Dadurch verliert die Fliese an Halt/Haftung und wird sich lösen oder sie platzt nach.
Rissen durch Vorbereitung vorbeugen
Verwenden Sie eine hochwertige Spachtelmasse und lassen Sie sich von Billig-Anbietern nicht verleiten. Deren Mischverhältnisse und Bestandteile sind qualitativ schlechter, wodurch es vermehrt zur einer Rissbildung kommen kann. Achten Sie auf eine ausgiebige Untergrundvorbereitung und verwenden Sie den Mikrozement nur auf passenden Oberflächen. Weißt Ihr Betonboden beispielsweise Dehnungsfugen auf, können diese nicht überspachtelt werden. Die Spannungen des Materials werden auf die Beschichtung übergehen und unweigerlich Risse erzeugen.
Grundsätzlich ist die Vorbereitung die wichtigste Aufgabe. Da alle weiteren Arbeitsschritte auf dieser aufbauen. Wir empfehlen grundsätzlich:
- Wenn Sie Ihre Wandflächen sanieren und neu verputzen, nutzen Sie bitte flexiblen Mörtel und ein Gewebeglasfasernetz.
- Entkoppeln Sie die Ausgleichsmasse oder den Estrich auf dem Boden zur Wand hin mit den Dämmstreifen. Sie können in den Estrich Glasfaser-Fäden einmischen oder sie nutzen auch hier das Glasfasergewebenetz.
- Bei unterschiedlichem Schichtaufbau arbeiten die aufeinander liegenden Schichten unterschiedlich. Hier muss alles absolut haften und fest miteinander verbunden sein. Alternativ können Sie mit Entkopplungsmatten (bspw. von Schlüter) unterstützen.
weiterführende Artikel
Art der Behandlung je nach Anforderung
Abdichten ist besonders wichtig, um zu verhindern, dass Feuchtigkeit oder korrosionsfördernde Substanzen eindringen. Durch das Schließen von rissbedingten Unebenheiten werden Folgeschäden vermieden, die langfristig die Bausubstanz angreifen könnten. Bei dynamischen Rissen, wie sie in Gebieten mit Bodensenkungen oder Erdbeben auftreten, kommt eine dehnfähige Verbindung zum Einsatz. Sie sorgt dafür, dass sich die Bauteile zwar bewegen können, aber trotzdem fest verbunden bleiben. Für tragende Bauteile ist eine kraftschlüssige Verbindung entscheidend. Sie stellt durch eine druck- und zugfeste Verklebung die ursprüngliche Stabilität wieder her. Besonders bei Stahlbeton oder Estrichen werden Risse durch spezielle Injektionen homogen gefüllt und mit hoher Klebekraft verbunden, sodass die Tragfähigkeit des Bauteils erhalten bleibt.[6]iSH Gutachter: Kraftschlüssige Verbindung von Fugen und Rissen ohne Staubentwicklung. Zugriff am 7. Februar 2025
Ebenso ist es wichtig, dass Sie vor dem Auftragen jeglicher Beschichtungen (Spachtelmassen, wie Mikrozement), alle Risse im Untergrund sorgfältig behandeln. So werden spätere Schäden oder das Durchscheinen der Risse in der Beschichtung vermieden. Sie können dabei wiefolgt vorgehen:[7]Peer Laslo vom 28. April 2017: Risse im Mauerwerk. Zugriff am 4. Februar 2025
Vor jeglicher Sanierung muss der Untergrund trocken sein. Estrich/Beton muss vollständig durchgetrocknet sein.
1. Risse aufweiten und mit Epoxidharz verfüllen:* siehe Anmerkungen
- Riss aufweiten: Mit einem Winkelschleifer samt passender Scheibe den Riss in V-Form erweitern, um eine bessere Haftung des Füllmaterials zu gewährleisten.
- Epoxidharz einbringen: Ein geeignetes Epoxidharz in den vorbereiteten Riss füllen, um ihn zu verschließen und zu stabilisieren.
- Quarzsand einstreuen: In das noch feuchte Epoxidharz wird Quarzsand eingebracht, um eine raue Oberfläche für die nachfolgenden Schichten zu schaffen und die Haftung zu verbessern.
Der einzustreuende Qurzsand muss gewaschen und trocken sein, denn er wird das Epoxidharz aufsauegen um sich mit ihm dauerhaft zu verbinden. Wir tendieren zu Verwendung einer feinen Körnung, weil die Handhabung davon angenehmer ist.
Bei kleinen Rissen können Sie unsere Epoxidharz-Haftbrücke aufrollen. Dieses füllt die Spalten effektiv und der anschließend aufgestreute Sand erzeiugt eine raue und haftbare Fläche.
2. Klammertechnik (Rissvernadelung):
- Bei statischen Rissen können Metallklammern oder Anker die Verbindung stärken* siehe Anmerkungen
- Dazu werden quer zum Riss Schlitze geschnitten, die Klammern eingelegt und mit Epoxidharz oder Reparaturmörtel verfüllt.
3. Rissüberbrückung mit Gewebearmierung
- Eine Armierung mit Glasfaser- oder Kohlenstoffgewebe kann Ihnen dabei helfen, Risse dauerhaft zu überbrücken.
- Das Gewebe wird in eine Spachtelmasse oder Epoxidharzschicht eingebettet, bevor der Mikrozement aufgetragen wird.
4. Flexible Dichtstoffe bei nicht-strukturellen Rissen:
- Haarrisse oder nicht-strukturell relevante Risse können auch mit Epoxidharz behandelt werden.
5. Injektionsverfahren bei tiefen Rissen:
- Bei tiefen oder durchgehenden Rissen kann ein Epoxid- oder PU-Injektionsharz mit einer Druckinjektion direkt in den Riss eingepresst werden.
- Dies sorgt für eine tiefe Verankerung und Stabilisierung des Untergrunds.
Bei tiefen Rissen genügt es nicht, dass Harz aufzurollen, sondern es muss tief in den Riss eingebracht werden.
*Anmerkungen zur fachgerechten Sanierung
Was schreibt die DIN 18560 vor?
Insbesondere im zweiten Teil unter Punkt 5.3.3 wird erwähnt, dass Scheinfugen kraftschlüssig verschlossen werden, indem Kunstharz vergossen wird. Ebenso schreibt das Merkblatt des Bundesverband Estrich udn Belag im vierten Punkt, dass nach dem Austrocknen des Estrichs bis zur Belegreife die Scheinfugen dauerhaft kraftschlüssig verschlossen werden müssen.
Was bedeutet fachgerecht verschließen?
Die fachgerechte Sanierung erfordert eine dauerhaft kraftschlüssige Verbindung der Scheinfugen, die „mit Erfolg verbunden“ werden müssen, um den normativen Vorgaben und den anerkannten Regeln des Fachs zu entsprechen. Ein zusätzliches Aufschneiden längs und quer im Abstand von 15 bis 25 cm zum Rissverlauf ist dabei nicht vorgesehen oder gefordert. Ebenso wird das Einarbeiten von Estrichklammern in den Vorgaben nicht erwähnt. [8]iSH Gutachter: Kraftschlüssige Verbindung von Fugen und Rissen ohne Staubentwicklung. Zugriff am 7. Februar 2025
Aufschneiden von Rissen …
- bedeutet einen erheblichen Zeitaufwand
- erzeugt eine enorme Staubentwicklung
Entsehender Staub kann durch das Einschneiden der Risse in das Porengefüge gepresst werden, wodurch die folgenden Prozesse beeinträchtigt werden. Selbst nach sorgfältigem Absaugen bleibt feiner Staub in der unteren Schnittzone zurück, was die Haftung des Kunstharzes und damit die Qualität der Verbindung negativ beeinflusst. Für eine dauerhaft kraftschlüssige Verbindung der Risse spielt das verwendete Kunstharz und die verbindende eine entscheidende Rolle. Das Harz dringt tief in das Porengefüge ein, verkrallt sich dort und sorgt so für eine stabile Verbindung.
Verwendung von Estrichklammern …
… kann zum Nachteil werden, wenn die Verbindung mit Metall nur eingeschränkt gewährleistet ist. Dadurch kann an diesen Stellen eine Schwachstelle entstehen, die die Stabilität der Verbindung beeinträchtigen könnte.
Die Vorgaben der Klebeharz-Hersteller können nicht immer komplett umgesetzt werden, wodurch die kraftschlüssige Verbindung negativ beeinflusst oder unmöglich wird.
Ein weiterer Aspekt ist die Wahl des richtigen Harzes. Schnell härtende Harztypen können sich nachteilig auswirken, da sie aufgrund ihrer kurzen Reaktionszeit nicht tief genug in das seitliche Porengefüge und den unteren Rissbereich eindringen. Dies kann die Stabilität der Verbindung beeinträchtigen und sollte bei der Materialwahl berücksichtigt werden.
Erst nach einer sorgfältigen Rissbehandlung kann Mikrozement aufgetragen werden, um eine langlebige und optisch einwandfreie Oberfläche zu gewährleisten.
Zusätzlich kann eine Basisschicht mit eingebettetem Gewebenetz als Entkopplungsschicht oder Überspachtelung der Fläche dienen. Diese Methode empfehle ich insbesondere dann, wenn Unebenheiten im Untergrund ausgeglichen werden müssen, die Stabilität und Haftung des Mikrozements verbessert oder feine Risse oder Spannungen aus dem Untergrund effektiv überbrückt werden sollen.
Diese zusätzliche Maßnahme erhöht die Widerstandsfähigkeit der Oberfläche und minimiert das Risiko von Rissen, die aus dem Untergrund in die Deckschicht durchschlagen könnten.
Für eine anschauliche Anleitung zur Untergrundvorbereitung für Mikrozement können Sie sich dieses Video ansehen:
Rissbildung in der Dusche verhindern
Für die Duschabdichtung existieren konkrete Vorschriften. Sie können Flüssigfolie, Dichtschlämme, Dichtvlies einarbeiten. Die Ecken müssen mit entsprechenden Dichtbändern, Dichtecken und Öffnungen mit Manschetten versehen werden.
Reißt der Untergrund oder reißt der Putz auf der Wand aufgrund von baulichen Bewegungen, dann reißt auch die Folie! Der Bereich kann undicht werden und schlimme Folgen verursachen.
Die Verwendung von Dichtvliesen bieten Ihnen den Vorteil, dass dieser elastisch sind und eine gute Entkopplung erzeugen. Das schützt davor, dass Risse in den Oberbelag übertragen werden.
Die sicherste Lösung ist, wenn Sie einen stabilen und festen Untergrund erzeugen. Lösungen dafür können sein:
- Epoxid zusammen mit Glasfasergewebe oder Glasfaservlies. Das feine Glasfaservlies kann auch in unterschiedliche Materialien eingearbeitet werden oder in die erste Schicht des Mikrozements eingelegt werden. Sie können zudem Wände mit Armierungsgewebe beispielsweise Flexkleber abziehen.
- Auf Estrichböden können sich im Estrich immer Risse bilden. Um das zu verhindern, kann ein Armierungsgewebe mit einer Ausgleichsmasse aufgebracht werden. Als Alternative zur Epoxidbehandlung mit Glasfasergewebe.
Gegen Rissbildung im Mikrozement bieten wir Netze zum Verputzen (Glasfasermatten/Gewebenetze), Epoxid und spezielle Werkzeuge an. Kontaktieren Sie uns gern explizit, wenn wir gemeinsam der Rissbildung gegenübertreten wollen.
Risse nachträglich behandeln
Um Risse in Mauerwerk fachgerecht zu sanieren, sollten Sie Schritt für Schritt vorgehen. Zunächst müssen Sie die Lagerfugen entlang des Risses ausschneiden – achten Sie dabei darauf, dass der vertikale Abstand zwischen den Fugen nicht mehr als 25 cm beträgt. Bevor Sie den Ankermörtel einbringen, sollte die Fugen gründlich gesäubert und ausreichend angefeuchtet werden.
Nun folgt das Mörteln: Füllen Sie die angefeuchtete Fuge zu etwa zwei Dritteln mit Ankermörtel. Anschließend setzen Sie einen Spiralanker ins Mörtelbett und drücken ihn mit einer Fugenkelle leicht an. Nun füllen Sie die Fuge vollständig mit Mörtel auf und verfugen sauber.
Welche Spiralanker und welchen Mörtel Sie am besten verwenden, hängt vom jeweiligen Bauprojekt ab.[9]Spiralankershop.de: Saniere den Riss an deinem Haus ganz einfach selbst. Zugriff am 22. Februar 2024
Kleine Sprünge innerhalb einer Fliese können mit Reperaturlack beseitigt werden. Tragen Sie den Lack direkt in den Riss auf und lassen Sie ihn aushärten – so wird der Sprung in der Fliese stabilisiert. Damit die Reparatur möglichst unauffällig bleibt, sollten Sie einen Lack wählen, der farblich zu Ihren Fliesen passt. Größere Risse können eventuell mit einer Kombination aus Fliesenkleber und Spachtelmasse ausgebessert werden. Zuerst füllen Sie den Sprung mit Fliesenkleber, damit er stabilisiert wird. Danach kommt die Spachtelmasse drauf, die Sie glattstreichen, damit die Oberfläche eben wird. Sobald alles getrocknet ist, können Sie die Fliese ganz normal reinigen und wie gewohnt nutzen. Für noch größere Schäden eignet sich Epoxid-Harz. Das Harz ist widerstandsfähig, erfordert in seine Anwendung mehr Fähigkeiten als die genannten Alternativen.
Jede Reperatur kann dennoch sichtbare Spuren hinterlassen. Bei sehr großen Rissen kann sich zudem die Strukturstabilität der Fliese verändern, wodurch ein Austausch die sinnvollste Option darstellt.[10]Fliesen-Kemmler.de: Sprung in der Fliese. Zugriff am 22. Februar 2024
Mikrozement als Baumaterial kann repariert werden, allerdings sollte dabei die Art des Fehlers erkannt werden. Abgesplitterte Teile oder Löcher im Mikrozement lassen sich einfacher ausbessern als kleine Risse, denn beide Beschädigungen sollten Sie im Idealfall großflächig restaurieren. Tragen Sie eine zusätzliche Schicht auf!
Bevor Sie sich die Arbeit machen, können Sie sich Material anmischen und in den Riss drücken oder einbürsten. Anschließend die Versiegelung zweimal auftragen und entsprechende Trognungszeiten beachten. Durch die vorhandene Struktur sollten die Ausbesserung kaum auffallen.
Am besten ist es aber, Risse gar nicht erst entstehen zu lassen, indem man schon bei der Vorbereitung sorgfältig arbeitet.
Weitere Fragen kurz beantwortet
Ja, ich achte immer darauf, dass Fläche A von Fläche B entkoppelt ist. Sie können das sehr sauber mit Klebeband erreichen und anstoßende, unterschiedliche Flächen so voneinander trennen. Die Innenkanten werden mit Silikon fein abgezogen. Wenn Sie sauber gearbeitet haben, können Sie transparentes Silikon verwenden. Ansonsten farbiges Silikon passend zum Farbton.
Nein! Eine Dehnungsfuge muss immer in allen Schichten exakt übernommen werden. Werden Dehnungsfugen verspachtelt, kommt es zur Rissbildung.
Quellen