Fußböden gestalten Ihre Wohn- und Arbeitsumgebungen ästethisch und funktional. Daher folgt die Wahl des Bodenbelags diesen beiden Ansprüchen. Demzufolge gibt die Beanspruchungsklasse an, welche Art von Raum und welche Belastung der Bodenbelag geeignet ist. Diese Klassifizierung erfolgt anhand von Normen und Standards, um sicherzustellen, dass der Boden den Anforderungen gerecht wird und langlebig ist. Die Einteilung der Klassen gibt an, wie widerstandsfähig ein Bodenbelag gegenüber Abnutzung, Kratzern und anderen Belastungen ist. Diese Nutzungsklassen werden durch die Abkürzung „NK“ gefolgt von einer Zahl gekennzeichnet, die die Stärke der Belastbarkeit angibt.
Nutzungsklassen reichen von NK 21 bis NK 43. NK 21 und NK 22 sind für Bereiche mit geringer Belastung wie Schlafzimmer oder Badezimmer geeignet, während NK 23 für Bereiche mit mittlerer Belastung wie Wohn- und Esszimmer empfohlen wird. NK 31 bis NK 33 sind hingegen für stark frequentierte Bereiche wie öffentliche Gebäude oder gewerbliche Räume gedacht. NK 41 bis NK 43 klassifizieren Böden innerhalb des Industriebereichs.
Übersicht der Nutzungsklassen
Die Auswahl der richtigen Nutzungsklasse ist entscheidend für die Langlebigkeit und Funktionalität des Fußbodens. Ein Bodenbelag, der nicht für die entsprechende Nutzungsklasse ausgelegt ist, kann schnell beschädigt werden und muss möglicherweise vorzeitig ausgetauscht werden. Durch die Auswahl der richtigen Nutzungsklasse können Sie die Lebensdauer Ihres Fußbodens erheblich verlängern und zukünftige Reparaturkosten vermeiden.
Dabei müssen Sie auf Unterscheidungen achten: der Nutzungsbereich (Xy) und die Belastungsstärke (xY). Die erste Ziffer gibt an, ob der Bodenbelag für den Gebrauch in privaten (Zahl 2), gewerblichen (Zahl 3) oder industriellen (Zahl 4) Räumen geeignet ist. Die zweite Ziffer hingegen zeigt an, ob der Bodenbelag für leichte (Zahl 1), mittlere (Zahl 2) oder starke (Zahl 3) oder sehr starke (Zahl 4) Belastungen ausgelegt ist.
Nutzungsklasse | Beschreibung | Nutzungsintensität | Anwendungen |
Geringe Nutzung | Leicht | Gäste- & Schlafzimmer | |
Durchschnittliche Nutzung | Normal | Wohn- & Esszimmer, Flur, Kinderzimmer | |
Starke Nutzung | Stark | Eingangsbereich, Küche, Kinderzimmer | |
Geringe oder zeitweise Nutzung | Leicht | Hotelzimmer, Kleinbüros, Konferenzräume | |
Kontinuierliche Nutzung | Normal | Büros, Boutiquen, Warteräume | |
Intensive Nutzung | Stark | Kaufhäuser, Hallen, Klassenzimmer | |
Starke Nutzung | Sehr Stark | Mehrzweckhallen, Kaufhäuser, Schalterhallen, Flughäfen | |
Zweitweise Nutzung | Leicht | Werkstätten | |
Kontinuierliche Nutzung | Normal | Lagerräume, Werkstätten | |
Intensive Nutzung | Stark | Lagerflächen, Produktionshallen |
Während die Nutzungsklasse die mögliche Beanspruchung der gesamten Paneele – von Gegenzug über Trägerplatte bis zur Oberfläche – beschreibt, macht die Abriebklasse ausschließlich Aussagen über die Kratzfestigkeit und Resistenz gegenüber Abrieb der Nutzschicht.
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private Bereiche | Klassen 21, 22, 23
Die untersete Nutzungsklasse 21 kennzeichnet Bodenbeläge mit der geringsten Belastbarkeit. Diese Böden eignen sich daher hauptsächlich für Räume mit geringer Nutzung, wie zum Beispiel Schlaf- oder Gästezimmer. Die Materialien befinden sich häufig im untersten Preissegment und können den Anforderungen von Wohn- oder Esszimmern oft nicht standhalten. Für diese Räume wird empfohlen, einen Boden der Klasse 22 zu wählen. Bereiche mit hoher Nutzungsfrequenz wie Kinderzimmer, Treppenhaus oder Flur sollten idealerweise Bodenbeläge der Nutzungsklasse 23 aufweisen.
- Nutzungsklasse 21: geringe Nutzung, beispielsweise Gästezimmer
- Nutzungsklasse 22: mittlere Nutzung, beispielsweise Wohnzimmer
- Nutzungsklasse 23: starke Nutzung, beispielsweise Eingangsbereich
gewerbliche Bereiche | Klassen 31, 32, 33
Für Büros mit geringer Kundenfrequenz ist die Nutzungsklasse 31 optimal geeignet. Steigt die Lauffrequenz an, insbesondere in stark frequentierten Geschäften und Hotels, ist die Nutzungsklasse 32 besser geeignet. In Klassenzimmern, Kaufhäusern, Clubs oder Pflegeheimen hingegen sollte ein Fußboden verwendet werden, der den Anforderungen der Nutzungsklasse 33 entspricht. Nur im gewerblichen Bereich existiert eine vierte Belastungsstärke.
- Nutzungsklasse 31: geringe Nutzung, beispielsweise kleine Büroräume
- Nutzungsklasse 32: mittlere Nutzung, beispielsweise Konferenzräume
- Nutzungsklasse 33: starke Nutzung, beispielsweise Verkaufsflächen
- Nutzungsklasse 34: sehr starke Nutzung, beispielsweise Mehrzweckhallen
industriele Bereiche | Klassen 41, 42, 43
Die Nutzungsklassen 41 bis 43 sind hauptsächlich für den Einsatz im Industriegewerbe geeignet. Materialien in dieser Kategorie müssen besonders leicht zu reinigen sein und extremen mechanischen Belastungen standhalten.
- Nutzungsklasse 41: geringe Nutzung, gelegentlich Verkehr mit Gabelstaplern beispielsweise Werkstätten
- Nutzungsklasse 42: mittlere Nutzung, regelmäßiger Verkehr beispielsweise kleine Lagerräume
- Nutzungsklasse 43: starke Nutzung, hochfrequentierte Bereiche beispielsweise Produktions- und Lagerhallen
Diese Einteilung liegt der DIN EN ISO 10874 Elastische, textile und Laminat-Bodenbeläge zugrunde.[1]Baunetzwissen.de: Einsatzbereiche und Klassifizierung elastischer Bodenbeläge. Zugriff am 2. Mai 2024
Welche Normen und Regeln gelten?
Die aktuell geltende DIN EN ISO 10874 ergänzt beziehungsweise erneuert demzufolge die DIN EN 685, die sich mit Bodenbelägen im Allgemeinen befasst. Sie gilt dabei nicht als verpflichtende Richtlinie, wird allerdings von den meisten Herstellern angewandt. Die Kriterien für die Zuordnung zur Beanspruchungsklasse umfassen Aspekte wie Lichtbeständigkeit, Druck- und Abriebfestigkeit, Widerstandsfähigkeit gegen Stuhlrollen und Fleckenunempfindlichkeit. Ergänzt wurden die Ausführungen durch die DIN EN 1307/1470 für textile Beläge sowie DIN EN 13810 für Laminat.
- DIN EN ISO 10874: Dieser Klassifizierung liegen praktische Anforderungen an Verwendungsbereiche und Nutzungsintensität zugrunde. [2]Baunormenlexikon: DIN EN ISO 10874 | 2021-04
- DIN EN 13329 bezieht sich auf Eigenschaften, Anforderungen und Prüfverfahren für Laminatböden mit einer Deckschicht[3]Baunormenlexikon: DIN EN 13329 | 2024-03 | Abriebbeanspruchung, Fleckenunempfindlichkeit, Dickenquellung, Verschieben eines Möbelfußes, Beanspruchung durch Stuhlrollen, Stoßfestigkeit, Resteindruck nach konstanter Belastung, Verbindungsfestigkeit, Lichtechtheit, Abhebfestigkeit, Mikrokratzfestigkeit, Maßveränderung nach Änderung der relativen Luftfeuchte
- DIN EN 13810 legt leistungsspezifikationen und Anforderungen an Holzwerkstoffe fest[4]Baunormenlexikon: DIN EN ISO 10874 | 2021-04
- DIN EN 13501-1 gibt Auskunft zur Brandklasse
- DIN EN 13893 bestimmt den Gleitwiderstand
- DIN 51130 informiert über die Rutschhemmung
- DIN EN 1815 bezeichnet das elektrostatische Verhalten
- DIN EN 12667 informiert zum Wärmedurchlasswiderstand | EN 1264-2 Fußbodenheizung
- DIN EN 12664 beschreibt die Wärmeleitfähigkeit
Was bedeutet die Abriebklasse?
Insbesondere bei vielen Laminat-Bodenbelägen wird neben der Nutzungsklasse eine Abriebklasse angegeben. Diese Kennzeichnung gibt Auskunft darüber, wie widerstandsfähig die Oberfläche des Bodenbelags gegenüber Abrieb ist. Hierfür zeichnet sich die europaweite Norm DIN EN 13329:2024-03[5]Baunormenlexikon: DIN EN 13329 | 2024-03 verantwortlich. Die Abriebklasse des Bodenbelags wird durch ein Testverfahren ermittelt, bei dem eine Maschine den Bodenbelag in einer genau definierten Stärke und Geschwindigkeit schleift. Je länger der Bodenbelag den Belastungen standhält, ohne dass seine oberste Schicht dauerhaft beschädigt wird, desto höher ist seine Abriebklasse. Gemessen wird dabei die Anzahl an Umdrehungen.
Die Abriebklasse 1 eignet sich hauptsächlich für Barfußbereiche, wie Bäder und Schlafzimmer, während die Klassen 2 oder 3 für Wohnbereiche und Flure empfohlen werden. Für die Küche, Eingangsbereiche oder andere stark frequentierte Privatbereiche ist die Abriebklasse 4 geeignet. Beläge mit der Abriebklasse 5 werden insbesondere in gewerblichen und öffentlichen Bereichen verwendet.
Die Abstufungen reichen von AC1 bis AC5, wobei AC5 die höchste Abriebklasse darstellt. Abriebklasse und Nutzungsklasse korrelieren miteinander: Je höher die Nutzungsklasse ist, desto höher ist meist die Abriebklasse.
Abriebklasse | Umdrehungen | Eignung |
AC 1 | 900 | sollte selten mit Straßenschuhen betreten werden |
AC 2 | 1500 | kann mit Straßenschuhen betreten werden, aber nicht für den Eingangsbereich geeignet |
AC 3 | 2000 | Mindestanforderung für den Wohnbereich |
AC 4 | 4000 | eignet sich für Wohnzwecke und mittlere gewerbliche Nutzung |
AC 5 | 6000 | für Gewerberäume mit Publikumsverkehr geeignet |
Wie klassifiziert sich die Wärmeleitfähigkeit?
Die Wärmeleitfähigkeit eines Materials zeigt, wie gut das Material in der Lage ist, Wärme zu transportieren. Sie beschreibt, wie effizient ein Stoff Wärme von einem wärmeren zu einem kälteren Bereich weiterleitet. Das lässt sich gut am Unterschied zwischen Metallen und Isoliermaterialien erkennen: Während Metalle wie Kupfer oder Aluminium Wärme besonders gut leiten, sind Materialien wie Holz oder Styropor eher schlechte Wärmeleiter. Deshalb werden sie als Isolatoren verwendet, damit der Wärmeverlust zu minimal bleibt.
Die Maßeinheit für die Wärmeleitfähigkeit ist Watt pro Meter und Kelvin (W/m·K). Ein hoher Wert bedeutet, dass ein Material Wärme sehr gut leitet – ideal also, wenn man effiziente Wärmeübertragung braucht. Im Gegenzug weisen Materialien mit einem niedrigen Wert auf, dass sie als Barriere gegen den Wärmefluss fungieren und diesen verlangsamen, was in vielen Anwendungen wünschenswert ist, etwa beim Dämmen von Häusern.
Um die Wärmeleitfähigkeit eines Materials zu berechnen, gibt es eine klare Formel, die auf den Prinzipien des Wärmetransports basiert. Bei λ = (Q*d)/(A*ΔT) geht es darum, wie viel Wärme in einer bestimmten Zeit durch ein Material fließt, wenn ein Temperaturunterschied besteht.
- Q steht für die Wärmemenge die durch das Material fließt
- d ist die Dicke des Materials
- A ist die Fläche, durch die die Wärme strömt.
- ΔT ist der Temperaturunterschied zwischen den beiden Seiten des Materials
Mit dieser Berechnung kann man feststellen, wie effizient ein Material die Wärme leitet. Ein hoher Wert bedeutet, dass das Material Wärme fast mühelos weitergibt, während ein niedriger Wert auf eine eher schlechte Leitfähigkeit hinweist. Der Wärmedurchlasswiderstand ergibt sich aus der Wärmeleitfähigkeit. Je nach Zusammensetzung liegt Mikrozement einem Lamda-Wert zwischen Kalkzementputz und Zementputz, also bei etwa 1,1 W/(mK).
Material | λ in W/(mK) |
Betonwerkstein 12 mm | 2,1 |
Marmor (12 mm) | 2,1 |
Zementputz | 1,4 |
Natursteinplatten 12 mm | 1,2 |
Fliesen (keramisch) 13 mm | 1,05 |
Kalkzementputz | 0,87 |
Anhydritestrich | 0,7 |
Auslegware 6,5 mm (Nadelvlies) | 0,54 |
Kunststoffbelag (3 mm) | 0,23 |
Mosaikparkett (Eiche in 8 mm) | 0,21 |
Stab-Parkett (Eiche in 16 mm) | 0,21 |
PVC (2 mm) | 0,2 |
Linoleum (2,5 mm) | 0,17 |
Laminat (9 mm) | 0,17 |
Mehrschichtparkett (14 mm) | 0,12 |
Mehrschichtparkett (11 mm) | 0,09 |
Korklinoleum | 0,081 |
Daraus ergibt sich der Wärmedurchlasswiderstand?
Der Wärmedurchlasswiderstand (auch als R-Wert bezeichnet) ist ein Maß dafür, wie gut ein Material den Durchfluss von Wärme hemmt. Er gibt an, wie effektiv ein Material als Isolator wirkt. Im Bereich der Fußbodenbeläge gibt der Widerstand an, wie schnell die Heizung reagiert. Ein hoher Wärmedurchlasswiderstand bedeutet, dass es länger dauert, bis die Wärme den Boden durchdringt und im Raum spürbar wird.
Ist der Widerstand hoch, benötigt die Fußbodenheizung mehr Zeit, bis Sie die Wärem spüren. Ein niedriger Wert hingegen sorgt dafür, dass die Heizung schneller reagiert und die Wärme rascher durch den Bodenbelag und in den Raum gelangt.[8]Philipp Hermann für heizung.de vom 8. Juni 2020: Der Wärmedurchlasswiderstand von Bodenbelägen. Zugriff am 25. September 2024
Der Wärmedurchlasswiderstand R beschreibt den Widerstand eines Materials gegen den Wärmefluss und wird in m²K/W (Quadratmeter Kelvin pro Watt) gemessen. Je höher der R-Wert, desto besser isoliert das Material. Berechnet wird R = d/λ.
- d ist die Dicke des Materials in Metern
- λ (lambda) die Wärmeleitfähigkeit des Materials in W/mK
Ein Fußbodenbelag sollte einen R-Wert von unter 0,15 m² K/W aufweisen, um mit einer Fußbodenheizung ideal zusammenzuarbeiten. Liegt er höher, kann Wärme sehr schlecht an den Raum abgegeben werden. Mikrozement ändert den Durchlass aufgrund seines geringen Aufbaus quasi nicht, der R-Wert liegt dementsprechend etwa bei 0,0027 m² K/W.
Material | R-Wert in m² K/W |
Mikrozement 3 mm | 0,0027 |
Betonwerkstein 12 mm | 0,0057 |
Marmor (12 mm) | 0,0057 |
Natursteinplatten 12 mm | 0,01 |
PVC (2 mm) | 0,01 |
Fliesen (keramisch) 13 mm | 0,012 |
Auslegware 6,5 mm (Nadelvlies) | 0,012 |
Kunststoffbelag (3 mm) | 0,013 |
Marmor (30 mm) | 0,014 |
Linoleum (2,5 mm) | 0,015 |
Vinyl (2,5 mm) | 0,017 |
Mosaikparkett (Eiche in 8 mm) | 0,038 |
Laminat | 0,05 |
Stab-Parkett (Eiche in 16 mm) | 0,08 |
Mehrschichtparkett (11 mm) | 0,09 |
Kork | 0,13 |
Holzdielen | 0,15 |
Mehrschichtparkett (14 mm) | 0,15 |
0,0057 & 0,014 | |
Teppichboden (Allgemein) | 0,05 bis 0,15 |
Fleckenunempfindlichkeit
Bei der Auswahl des passenden Bodenbelags ist die Fleckenunempfindlichkeit ein entscheidender Faktor. Schließlich sollte das verschüttete Rotweinglas, keinen dauerthaften Fleck hinterlassen. Bodenbeläge lassen sich dabei in verschiedene Gruppen der Fleckenunempfindlichkeit einteilen, die im Wesentlichen angeben, wie widerstandsfähig sie gegenüber verschiedenen Verschmutzungen sind.
Je nach Oberfläche und Bodenbelagsart existieren unterschiedliche Normen: EN 13329 gilt speziell für Laminatböden und EN 438-2 bezieht sich auf Hochdruck-Schichtpressstoffplatten (HPL), die als Oberflächenmaterial für Bodenbeläge, Möbel und Wände verwendet werden. EN 16511 gibt Informationen für MMF-Böden, EN 423 beschreibt Vinylböden genauer, EN ISO 26987 beschreibt das Verhalten elastischer Bodenbeläge gegenüber Chemikalien und Flecken. Die Fleckenunempfindlichkeit nach DIN 68861 wird beispielsweise nach der Norm EN 13442, insbesondere für Parkett und Holzdielen verwendet.
Gemeinsam haben die Normen, dass verschiedene Prüfungen durchgeführt werden. Die Oberflächen werden zumeist etwa vier Stunden lang unbedeckt unterschiedlichen Substanzen ausgesetzt und anschließend mit einem neutralen gewerblichen Reiniger und einem weichen Baumwolltuch gereinigt. Die Ergebnisse werden beispielsweise nach folgenden Ergebnissen notiert und codiert: 0 Kein Fleck, 1 Leicht, 2 Mittel, 3 Stark, Bl Bleichung, D Mattierung, S Erweichung, R Reagenz hinterließ Rückstände.
Eingeteilt wird die Empfindlichkeit gegenüber Flecken in fünf Gruppen. Je höher die Zahl, desto besser kommt der Boden mit Flecken zurecht. Diese Gruppen helfen, den richtigen Bodenbelag für verschiedene Bedürfnisse zu finden – sei es für einen hektischen Familienhaushalt, ein Café oder sogar eine Werkstatt.
Es gibt insgesamt fünf Gruppen, die je nach Bodenbelag nach unterschiedlichen Normen eingeteilt sind. Eine Bewertung findet innerhalb einer Skala von 1 bis 5 statt. Je höher die Zahl, desto besser kommt der Boden mit Flecken zurecht.
- Gruppe 1: Diese Böden sind die empfindlichsten. Flecken von Lebensmitteln, Getränken oder anderen Verschmutzungen können hier leider schnell bleibende Spuren hinterlassen. Für Bereiche, in denen oft etwas verschüttet wird, sind sie weniger geeignet. (unversiegelte Natursteinböden oder unbehandeltes Holz)
- Gruppe 2: Bodenbeläge dieser Gruppe sind schon etwas widerstandsfähiger, kommen aber mit hartnäckigen Flecken auch nicht besonders gut klar. Sie eignen sich eher für Räume, in denen das Risiko für Verschmutzungen gering ist. (Teppichböden aus Naturfasern, wie Wolle)
- Gruppe 3: Das ist quasi der Mittelweg. Diese Böden sind zwar nicht vollkommen resistent gegen Flecken, bieten aber eine ordentliche Widerstandskraft gegen die üblichen Alltagsverschmutzungen. (versiegelte Parkettböden oder Vinylböden mit Basisschutz)
- Gruppe 4: Hier sind wir schon bei den richtig fleckenresistenten Belägen. Sie lassen sich gut reinigen und bieten einen hohen Schutz gegen die meisten Verschmutzungen – ideal also für Haushalte mit Kindern oder Haustieren. (hochwertige Laminatböden oder PVC-Böden mit einer speziellen Oberflächenvergütung)
- Gruppe 5: Die Könige der Fleckenunempfindlichkeit! Diese Böden sind nahezu unempfindlich und lassen sich selbst bei hartnäckigen Flecken problemlos reinigen. Perfekt für öffentliche Bereiche, Küchen oder Orte, an denen man nicht ständig Angst vor Flecken haben möchte. (hochdrucklaminierte HPL-Böden, Keramikfliesen, hochwertige Vinylböden und Mikrozement)
Wie wählen Sie die richtige Nutzungsklasse für ihren Belag aus?
Bei der Auswahl der richtigen Nutzungsklasse sollten Sie den Verwendungszweck des Raumes berücksichtigen. Räume mit hoher Verkehrslast, wie Flure oder Eingangsbereiche, erfordern eine höhere Nutzungsklasse als weniger frequentierte Räume wie Schlafzimmer. Außerdem ist es wichtig, die Belastung im Raum zu berücksichtigen, zum Beispiel durch schwere Möbel oder mechanische Belastungen. Bei vielen Bodenarten entscheidet die Stärke über dessen Qualität: Je Dicker ein Laminatboden, desto höher seiner Qualität.
Die DIN EN 13329 gibt verschiedene Anforderungen an die Ebenheit, Höhendifferenz, Rechtwinkligkeit und Geradheit für den Aufbau eines Bodens. Weiteren Klassifizierungen können Sie beim Kauf begegnen. Die wenigsten Hersteller geben alle Eigenschaften an, zumal sich die Eigenschaften insbesondere von Vinylböden, Laminatböden und textilen Untergründen unterscheiden und nicht alle Gebrauchseigenschaften geprüft werden.
Symbol | Klassifizierung | Prüfnorm | Bewertung |
Nutzungsklasse | EN 685 | 21,22,23,31,32,33,34,41,42,43 | |
Brandschutzklasse | EN 13501-1 | Klasse Afl bis Ffl [10]Signa-Shop.de: Erklärung der Brandschutzklassen für Fußbodenbeläge | |
Gleitwiderstand | EN 13893 | Angabe in technischen Klassen | Einheit µ | |
Rutschhemmung | DIN 51130 | R9 bis R13 | |
elektrostratisches Verhalten | EN 1815 | bsp.: antistatischer Fußboden < 2 kV | |
Formaldehydgehalt | EN 717-1 | Emissionsklasse E1, E2, E3 | |
Wärmedurchlasswiderstand | EN 12667 | Mikrozement liegt etwa bei 0,0027 m² K/W | |
Wärmeleitfähigkeit | EN 12664 | Mikrozement liegt bei etwa 1,1 W/m*K (je nach Zusammensetzung) | |
Fußbodenheizung | EN 1264 | ja/nein | häufig wird eine maximale Oberflächentemperatur angegeben | |
Fleckenunempfindlichkeit | bsp.: EN 13329 (Laminatböden) | bsp.: Gruppe 1 +2 = Grad 5 Gruppe 3 ≥ Grad 4 | |
Fleckenunempfindlichkeit | bsp.: EN 438-2 (Schichtstoffplatten), EN 16511 (MMF), EN 423 (Vinyl), EN 26987 (elastische Beläge), EN 13442 (Holzböden) | mehrere Klassen je Gruppe | bsp.: 5 (Gruppe 1 und 2), 4 ( Gruppe 3) | Mikrozement entspricht Gruppe 5 | |
Dickenquellung | EN 13329 | bsp.: ≤ 5 % | |
Verschieben eines Möbelfußes | EN 13329 | (keine) sichtbaren Beschädigungen je Typ (beispielsweise 0) | |
Beanspruchung durch Stuhlrollen | EN 13329 | (keine) sichtbaren Beschädigungen bei Typ (beispielsweise W) samt Angabe der Zyklen (bsp.: 25.000) | |
Stoßfestigkeit | EN 13329 | bsp.: kleine Kugel ≥15 N, große Kugel ≥1000 mm | |
Abriebbeanspruchung | EN 13329 | bsp.: AC5 (≥ 6000 Umdr.) | |
Resteindruck nach konstanter Belastung | EN 13329 | bsp.: ≤ 0,05 mm | |
Verbindungsfestigkeit | EN 13329 | bsp.: längs 1,0 kN/m, quer 2,0 kN/m | |
Gestamtstärke/Dicke/Aufbau | liegt bei Mikrozement bei unter 2 Millimetern | ||
Lichtechtheit | EN 13329 | bsp.: Graumaßstabsstufe ≥ 4 bei Typverfärbung 6 des Blaumaßstabes | |
Abhebfestigkeit | EN 13329 | bsp.: ≥1,25 N/mm² | |
Maßveränderung nach Änderung der relativen Luftfeuchte | EN 13329 | bsp.: längs ≤ 0,9mm, quer ≤ 0,9 mm | |
Mikrokratzfestigkeit | EN 13329 | MSR-A1, A2, A3, A4, A5 sowie MSR-B1, B2, B3, B4, B5 (Änderung des Glanzgrad) | A & B = Prüfmethode[11]QS-Verfahren der Firma Klump. PDF | |
Lichtreflektion | EN 13745 |
Beantwortung von Alltagsfragen
Wenn Sie weitere Fragen zum Thema haben, stellen Sie diese gern. Für die Eiligen haben wir häufige Fragen zur Trittsicherheit zusammengefasst und in Kürze beantwortet.
Welche Nutzungsklasse besitzt Mikrozement?
Der Gesamtaufbau liegt bei unter 3 mm und kann als nicht brennbar klassifiziert werden. Mit der gängigen Versiegelung wird eine Rutschhemmung der Klasse R9 erreicht, mittels Antislip kann dies bis zu R11 erhöht werden.
Welche Nutzungsklasse ist für Wohnräume am besten geeignet?
Für Wohnräume wie Wohn- oder Schlafzimmer ist in der Regel eine Nutzungsklasse von NK 23 ausreichend.
Für Welche Fußböden sind Nutzungsklassen relevant?
Für alle Bodenbeläge, egal ob Laminat, Parkett, Vinyl oder Mikrozement.
Folgend finden Sie einen Überblick zu den Arten von Bodenbelägen.
Kann ich einen Bodenbelag mit niedrigerer Nutzungsklasse in einem stark frequentierten Bereich verwenden?
Es wird nicht empfohlen, da ein Bodenbelag mit niedrigerer Nutzungsklasse möglicherweise nicht der Belastung standhält und schneller abgenutzt wird.
Kann ich die Nutzungsklasse eines Bodenbelags nachträglich ändern?
Nein, die Nutzungsklasse eines Bodenbelags ist festgelegt und kann nicht nachträglich geändert werden. Allerdings lassen sich einzelne Belastungsaspekte veränderen. Bei Mikrozement betrifft dies beispielsweise die Erhöhung der Rutschhemmung.
Quellen