Ja, mit Mikrozement lässt sich in eine wasserdichte Oberfläche erstellen. Nachdem der Mikrozement aufgetragen wurde, wird die Oberfläche mit einem PU-Siegel versiegelt. Dadurch werden alle Poren verschlossen und die Oberfläche komplett wasserdicht hinterlassen. Die Abdichtung des Untergrundes muss dabei mit Dichtschlämme oder Dichtbahnen erfolgen. Und da diese Sätze nach einem „Aber“ klingen, möchten wir dieses folgend genauer erläutern.
Mikrozement stellt eine außergewöhnliche und vielseitige mineralische Beschichtung dar. Diese Beschichtung kann in dem industriellen und privaten Bereich zum Einsatz kommen.
Mikrozement entsteht durch das Mischen der Grundbestandteile von Zement samt Polymer, Bindemittel und Additiven. Es entsteht eine leichte Mischung mit hoher mechanischer Festigkeit und einer individualisierten Ästhetik.
Weitere Erklärungen zur Frage: „Was ist Mikrozement„? finden sich auf unserer Unterseite.



Ist Beton wasserdicht?
Eine klassische Betonmischung ist nicht wasserdicht. Je nach Festigkeitsklasse des Betons hält er eindringendes Wasser ab, nimmt allerdings Feuchtigkeit auf. Die Menge ist davon abhängig, wie stark die Betonoberfläche durchgetrocknet und wie hoch der Anteil an Restfeuchte ist. Nicht immer ist die Porosität der Oberfläche mit bloßem Auge zu erkennen, aber eine Betonoberfläche ist immer etwas porös. In diesen Poren sammelt sich Wasser und Mikroorganismen können sich vermehren und dem Material schaden.
Mikrozement dagegen wird schon in der Herstellung sehr fein gemahlen. Die Größe der Sandkörner liegen unterhalb von 0,1 mm. Somit sind die Poren der erstellten Oberflächen feiner als bei Beton und der Belag kann während der Verarbeitung stark verpresst werden. Der Polymer füllt die restlichen Mikro-Hohlräume aus und verleiht der Beschichtung eine hohe Elastizität und Dichtigkeit. Eine Oberflächenversiegelung verleiht dem Mikrozement im Nachhinein einen zusätzlichen Schmutzschutz und die Wasserbeständigkeit.
Eine Betonoberfläche im Nachgang wasserdicht zu versiegeln, ist äußert kompliziert. Vom Prinzip her ist, entspricht auch Sichtbeton dem normalen Beton. Es ist darauf ausgelegt, weder verputzt noch veblendet zu werden, wodurch er vorbehandelt wird. Mehr über Sichtbeton erfahren Sie in unserem Artikel.
Beton wird mittels DIN EN 206-1 und DIN 1045-2 in unterschiedliche Klassen eingeteilt. Diese Betonklassen nennen Eigenschaften sowie Vorgaben, die Beton erfüllen muss, um die nötige Betongüte zu erreichen. Anhand derer wählen Sie die ideale Betonart für Ihr Bauvorhaben aus. Typischerweise wird zunächst in drei Arte (Leicht-, Normal- sowie Schwerbeton) unterschieden. Die weiteren, sechs Betonklassen, können überprüft werden:
- Expositionsklasse
- Feuchtigkeitsklasse
- Konsistenzklasse
- Druckfestigkeitsklasse
- die Klasse nach dem größten Korn der Gesteinskörnung
- Rohdichteklasse
Typische Bezeichnungen auf einem Sack Beton sind C16/20. Diese Zahlen besagen, dass der Beton eine Zylinderdruckfestigkeit von 16 N/mm² aufweist. Die charakterliche Würfeldruckfestigkeit beträgt demnach 20 N/mm². Das C müsste im Deutschen gegen ein B ausgetauscht werden, denn hiermit wird „Concrete“ beschrieben. Die englische Bezeichnung für Beton.
Ermittlung der Festigkeitsklasse
Die Festigkeitsklasse eines Betons wird mittels zweier Probekörper ermittelt. Ein Zylinder mit einer Länge von 30 cm und einem Durchmesser von 15 cm sowie einem Würfel mit einer Kantenlänge von 15 cm. Diese Probekörper trocknen 28 Tage und werden anschließend einer Belastungsprobe unterzogen. Je nach ausgehaltenen Druck in N/mm² wird der Beton der passenden Festigkeitsklasse zugeordnet.
Druckfestigkeitsklassen für Normen- und Schwerbeton
Druckfestigkeitsklasse | Zylinder in N/mm² | Würfel in N/mm² |
C8/10 | 8 | 10 |
C12/15 | 12 | 15 |
C16/20 | 16 | 20 |
C20/25 | 20 | 25 |
C25/30 | 25 | 30 |
C30/37 | 30 | 37 |
C35/45 | 35 | 45 |
C40/50 | 40 | 50 |
C45/55 | 45 | 55 |
C50/60 | 50 | 60 |
C55/67 | 55 | 67 |
C60/75 | 60 | 75 |
C70/85 | 70 | 85 |
C80/95 | 80 | 95 |
C90/105 | 90 | 105 |
C100/115 | 100 | 115 |
Inwiefern der verwendete Beton Feuchtigkeit aufnimmt oder auf unterschiedliche Umweltbedingungen reagiert, legt die Expositionsklasse (X) fest. Unterschieden wird hierbei zwischen Stahlbeton (XC, XD, XS) und unbewehrten Beton (XF, XA, XM). Finden Sie die Angabe X0, besteht kein Korrosions- oder Angriffsrisiko.
- XC1 trocken oder ständig nass | Beton der ständig in Wasser getaucht ist
- XC2 nass oder selten trocken | Teile von Wasserbehältern oder Gründungsbauteile
- XC3 mäßig feucht | Bauteile mit ständiger Zugang zur Außenluft
- Klasse XC4 wechselnd nass und trocken | Anbauteile mit direkter Beregnung
Kann Beton wasserfest erstellt werden?
Damit Sie eine wasserfeste Betongüte erzielen, müssen Sie auf die Expositionsklasse achten und mindestens XC2 verwenden. Alternativ kann eine Wasserdichtigkeit von Beton mittels Oberflächenversiegelung erfolgen. Hierzu können Sie spezielle Betonfarben oder einer Epoxid-Lösung aufgetragen.
Muss es keine Betonoberfläche sein, können Sie den Betonlook mittels Mikrozement erzeugen, ohne den Nachteil der ungenügenden Wasserdichtigkeit oder der hohen Preise durch die Verwendung einer speziellen Güteklasse.